Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ein wunderbares Wochenende, oder: Heuschrecken zu Mittag

Da am Freitagabend Staff Socials stattfanden, beginnt mein seit langem geplanter Besuch in Binju- Nkambe am Samstagmorgen.

Das Bistum Limburg hat eine Partnerschaft mit dem Bistum Kumbo und auch einzelne Ortsgemeinden sind mit Gemeinden im Bistum Limburg gepaart. So hat auch Binju- Nkambe eine Partnergemeinde, nämlich Eschofen. Aus Erzählungen weiß ich, dass es eine sehr aktive Partnerschaft mit viel Austausch und Kontakt ist.
Father Njongai holt mich früh morgens mit zwei Jugendlichen aus der Gemeinde ab und wir machen uns auf den Weg zu einer Messe in einer der Outstations Binju’s (als Outstation werden Dörfer bezeichnet, die mehr oder weniger fernab des Hauptdorfes liegen, diese Dörfer haben nie einen eigenen Priester, weil wirklich nur sehr sehr wenig Leute dort leben). Es ist das erste Mal, dass ich in diese Richtung der Straße fahre, nach Kumbo geht es in die entgegengesetzte Richtung.
In Akweto, der Outstation, werden wir schon ungeduldig erwartet. In diesem Gottesdienst werden nämlich neue Mitglieder in die ‘Catholic Women Association‘ (CWA) aufgenommen. 



 Nach dem Gottesdienst fahren wir zu einem nahegelegenen Berg, um ein Picknick zu machen.
Schon auf dem Weg bin ich von der Natur begeistert (wie immer
:) ), aber sprachlos bin ich, als wir schließlich das kleine Plateau erreichen. Ich glaube, die Bilder sprechen für sich:




Wir setzen und auf ein paar Steine, trinken Top und essen Kekse. Plötzlich sagt Fr. Njongai, dass er etwas besonderes für mich zum probieren mitgebracht hat. Zuerst das Bild. Was ist das?
Nein, es sind keine Fischchen. Es sind Heuschrecken. Frittiert in Chili. Mein Herz sinkt mir in den Magen. Er hat sie extra für mich gekauft, deswegen kann ich schlecht ablehnen. Also koste ich, nach etwas Zeit der Überwindung die ersten Heuschrecken in meinem Leben. Ich muss zugeben, dass sie nicht so schrecklich geschmeckt haben, wie ich befürchtet habe. Der Geschmack ist aber leider nicht wirklich beschreibbar.
 Nach dem ausgedehnten Picknick machen wir uns auf den Rückweg nach Binju, da ich um fünf Uhr ein Treffen mit den Jugendlichen habe. Ich werde herzlichst empfangen und, im Gegensatz zu den etwas schüchternen Jugendlichen in Binka, mit Fragen zu meiner Gemeinde, unserer Jugend, den Messdienern und generellen Fragen zu Deutschland gelöchert. Für den nächsten Morgen laden sie mich zum Sonntagsgottesdient ein, denn sie sind für die musikalische Begleitung zuständig.
Nach dem Abendessen gehe ich recht früh schlafen, damit ich am nächsten Morgen fit bin.
In dieser Messe werden erneut Mitglieder in die CWA aufgenommen und einige besonders aktive Mitglieder geehrt. Danach wird die Uniform der Jugendgruppe gesegnet, denn sie haben lange gespart, um einheitliche Blusen und Hemden nähen zu lassen. Dann werde ich aufgefordert vor die Gemeinde zu treten und ein paar Worte zu sagen. Nachdem ich der Gemeinde versichert habe, dass ich in Kontakt bleiben werde und, dass ich die kurze Zeit in der Gemeinde sehr genossen habe, wird mir, zu meiner Überraschung, noch ein Kleid von der Jugendgruppe überreicht, als Zeichen ihrer Dankbarkeit. 


Leider wird es davon vorab kein Bild geben, weil ich es erst umnähen lassen muss, da es etwas zu groß ist. 
Nach dem Gottesdienst zeigt mir Brother Anselm, ein guter Freund von Brother Elias, Binju und seine Viertel und wir besuchen ein paar Jugendliche zu Hause. Danach gehen wir zurück zum Haus und essen schnell etwas zu Mittag, da wir danach zur Benediktion gehen. Nach zwei Stunden Rosenkranzbeten und Singen packe ich meine Tasche und kehre nach diesem ereignisreichen Wochenende nach St. Rita’s zurück.

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