Dienstag, 4. Dezember 2012

Besuch aus Kumbo, oder: Staff Socials

Endlich klingelt mein Handy. Sabrina und Etienne haben mir zu Anfang der Woche versprochen, das Wochenende mit mir zu verbringen. Das Piepsen meines Handys ist das Signal, damit wir sie am Carpark abholen können. Als wir am Carpark ankommen gibt es eine überschwängliche Begrüßung und ich bekomme eine Blume überreicht. Anschließend fahren wir nach Hause und essen zu Abend. Es gibt Reis und Fleisch und ich habe einen Kuchen gebacken, der mit großer Freude fast vollständig verspeist wird. Anschließend fallen wir alle müde ins Bett, morgen müssen wir ausgeschlafen sein: Es ist Staff Socials – Tag.

Die Staff Socials sind einmal im Monat. Normalerweise sind sie schulintern, aber heute haben wir eine andere Schule eingeladen. An diesen Tagen wird gemeinsam gegessen, gequatscht und gespielt und abends geht man zusammen in eine gemietete Bar, um dort zu tanzen, zu essen und etwas zu trinken. Als wir auf den Schulhof kommen, sind schon fast alle Lehrer versammelt. Der Hilux (ein Auto mit Ladefläche hinten, ich weiß leider nicht den „Fachbegriff“ dafür) ist mit einer kamerunischen und der Fahne des Vatikans (gelb-weiß) geschmückt und in einer hupenden Karawane aus Motorrädern und Autos machen wir uns auf den Weg zum ‚End of Tar‘ (das Ende der geteerten Straße). Dort holen wir die Lehrer der befreundeten Schule und machen eine kurze Rundfahrt durch Nkambe. Wir besuchen die Radiostation, eins der „guten“ Hotels und natürlich den Fon von Nkambe. Er ist sehr glücklich, dass sich auch eine „Weiße“ unter den Lehrern des St. Rita’s befindet und wir werden zu einem Kanister Fon- Palmwein eingeladen, der, so wie mir erklärt wird, ein ganz besonderer ist. Danach fahren wir endlich zur Schule. 

 

















Im Auto zu fahren ist langweilig, also setzen Etienne, Sabrina und ich uns zu den anderen Lehrern auf den Hilux.

 



In der Schule angekommen werden wir mit Trommeln und Gesang von unseren Schülern begrüßt und es kommen sogar die schuleigenen Djoo-Djoos heraus und tanzen. Danach wird in der Assembly-Hall für uns gesungen und wir hören ein paar Vorträge der Lehrer, zum Thema ‚Effizientes Unterrichten‘ und ‚korrekte Unterrichtsvorbereitung. Als der offizielle Teil vorüber ist gehen wir geschlossen in die Kantine und essen.
Jetzt geht es endlich los: Die Männer machen sich fertig und ziehen sich ihre Sportkleidung an, denn es gibt eine Handball- und eine Fußballmeisterschaft. Ich hätte sehr gerne mitgespielt, auch wenn ich nicht sonderlich gut bin, aber die anderen Lehrerinnen wollen Etienne, Sabrina und mich bei ihnen behalten zum Quatschen und Anfeuern. Das Handballspiel ist spannend und St. Ritas schlägt Mouh Warr (die andere Schule) haushoch. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt, es wird gesungen und getanzt.
Nach einer kurzen Pause gehen wir den Berg hoch zum Fußballplatz. 

Mittlerweile ist die große Nachmittagshitze vorbei und die Sonne ist angenehm warm. Das Fußballspiel ist noch spannender als das Handballspiel, denn die Teams sind beide sehr stark. Zu Ende der zweiten Halbzeit fallen dann doch zwei Tore für die Gegnermannschaft und eins für St. Rita’s. Nun sind alle glücklich (auch wenn wir etwas betrübt über den Sieg des anderen Teams sind) und es wird sich gewaschen und ausgeruht, bis wir uns um sieben Uhr ‚at the road‘ treffen. Dieser Begriff ist mit Downtown gleichzusetzen.

Die Bar die wir für den Anlass gemietet haben ist schön geschmückt, auch wenn etwas kitschig, und es steht ein riesiges Büffet bereit. Bevor gegessen wird, werden noch die Gastgeschenke an Father Johannes überreicht und es werden ein paar Dankesreden gehalten. Danach stürzen sich alle auf das Essen und, nachdem man sich ordentlich gestärkt hat, auf die Tanzfläche. Gesagt wird zwar, dass wir bis in den Morgen feiern, aber gegen halb zwölf verabschieden sich die ersten und auch wir gehen nach Hause.

Nach diesem erfüllten Wochenende bringe ich Sabrina und Etienne am nächsten Tag zum Carpark und warte bis sie sicher in einem Auto sitzen und nach Kumbo fahren können. Bevor ich mich wieder auf den Weg nach Hause mache.

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