Montag, 7. Januar 2013

Good-Bye from Sarico, oder: Der Grund, aus dem ich mich nicht melden konnte

Nachdem alle Schüler in die wohlverdienten Weihnachtsferien entschwunden sind ist es auch an der Zeit für mich, der Schule ‚Lebwohl‘ zu sagen. Natürlich nicht für immer, aber bis auf Weiteres, da ich im neuen Jahr in Shisong im Krankenhaus arbeiten werde. Natürlich erfüllt mich der Abschied mit Schmerz, denn, auch wenn ich nicht gerade voll beschäftigt war, habe ich meine Zeit dort doch sehr genossen und werde vor allem Fr. Johannes, Br. Elias und Mdm. Hycinta, meine Lieblingskollegin, sehr vermissen. Andererseits freue ich mich schon auf meine Freunde, die mich in Kumbo ungeduldig erwarten.
Als mein Zimmer nun endlich ausgeräumt ist, werfe ich einen letzten Blick in mein kleines Arbeitszimmer. Ich fühle mich, als würde ich für immer weggehen, auch wenn ich eigentlich weiß, dass ich am 26. Dezember schon wieder hier sein werde. Das Licht muss ich nicht ausklipsen, denn gestern ist die dritte Glühbirne in Folge durchgebrannt und es gibt dadurch ohnehin kein Licht in meinem Zimmer. Brother Elias hilft mir mein ganzes Gepäck zum Auto zu schleppen. Zum Glück hat auch er Ferien und wohnt in Kumbo, so muss ich nicht alleine fahren. Generell ist die Fahrt nach Kumbo aber überhaupt kein Problem mehr, denn mittlerweile ist alles staubtrocken, im wahrsten Sinne des Wortes, und das Einzige, was schrecklich an der Autofahrt ist, ist die Tatsache, dass es unglaublich heiß im Auto wird, da es keine Klimaanlagen gibt und, da man die Fenster wegen des Staubs nicht öffnen kann. Also komme ich nach drei Stunden völlig verschwitzt, aber glücklich, zu Hause an. Als ich jedoch duschen möchte, verfliegt meine gute Laune sehr schnell: Es gibt (mal wieder) kein Wasser. Mit einem Ächtzen sinke ich aufs Sofa und trinke ein Glas Wasser. Glücklicherweise habe ich mir eine Flasche mit aus Nkambe mitgenommen.
Als ich mein Laptop hochfahren möchte um ein paar Bilder auf meinen Stick zu kopieren und einen Text zu veschicken, gefriert mir trotz der Hitze doch alles. Es lässt sich nicht starten. Ich versuche es immer wieder und wieder. Nichts. Ich rufe Bernard, meinen Mentoren an, um zu fragen ob er mir helfen kann. Als ich an Nachmittag in sein Büro komme und er es versucht, tut sich aber leider auch nichts.
Super-genial. Dass ich die meisten Bilder und Blogeinträge und auch wichtige Dokumente gesichert habe, ist zwar eine Erleichterung, aber trotzdem kein Trost. Auf den Frust treffe ich mich ersteinmal mit den anderen Freiwilligen auf eine Flasche Cola in der nächst gelegenen Bar.

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