Der Wecker reißt uns unliebsam aus dem
Schlaf. Offensichtlich ist in der letzten Nacht ein besonders hohes
Mitglied aus dem Palast gestorben, denn hinter unser Haus hat sich
vergangene Nacht ein Night- Dju Dju (ich wurde freundlicherweise über
die korrekte Schreibweise aufgeklärt) verirrt. Eine sehr gruselige
Angelegenheit, ein ausführlicher Eintrag über Djudjus folgt später.
auch für mich die wichtigsten „Sehenswürdigkeiten“ in Kumbo
abzurunden, machen wir uns früh an diesem Morgen auf den Weg nach
Tadu in die örtliche Milch und Joghurtfabrik.
Europäisch wie wir sind erwarten wir
natürlich eine riesige abgeriegelte Fabrik. Umso überraschter sind
wir, als wir nach einer halben Stunde suchen von einem Bikedriver
erklärt bekommen, dass wir schon zum dritten Mal an der Fabrik
vorbeigefahren sind. Das verhältnismäßige Haus hinter dem Zaun
hatte ich, auch aufgrund fehlender Beschilderung als Wohnhaus
identifiziert, wenn auch mit eigenartig vielen Türen für
kamerunische Verhältnisse.
Wir werden freundlich empfangen und es
sei kein Problem, die Vorgänge zu sehen und auch zu fotografieren,
erklärt uns der Mitarbeiter. Nachdem wir mit Haarnetzen und
Schuhüberziehern ausgestattet sind geht es auch schon los. Und wir
sind baff, als wir Fläche des Produktionsraums sehen: Der Raum ist
nicht mehr als 60 m² groß und es arbeiten genau drei Leute pro
Schicht, wie uns erklärt wird. Ich denke die Bilder sprechen
wiedereinmal für sich:
die Pasteurisierungsmaschine
Die Milchpulvermaschine
Besonders beeindruckend finde ich, dass
die Frau an der Verpackungsmaschine jeden Deckel einzeln von einem
Stapel nimmt und in die Schweißmaschine legt.
Zum Schluss wird uns noch erklärt,
dass in der Fabrik nicht nur Yoghurt, sondern auch Butter, Milch und
Käse hergestellt. Den Käse hat mir meine Freundin natürlich
gekauft, weil sie weiß, dass ich hier keinen richtigen Käse habe.
Die große Enttäuschung folgte zu Hause. Naja, nur noch einen Monat,
dann kann ich in Deutschland so viel Käse essen wie ich möchte.